Die Geschichte der erotischen Literatur ist eine Reise durch Zeiten, Kulturen und ein Spielen mit Tabus.
Während jedoch schon einige klassische Werke der Antike diesem Genre zuzuordnen waren, hat es ausgerechnet in der Science Fiction etwas länger bis zur „Salonfähigkeit“ gedauert: C.L. Moore und Robert A. Heinlein haben zwar durchaus erotische Themen eingewoben. Die ersten wirklich expliziten Szenen jedoch las man wahrscheinlich bei Philip José Farmer, dessen Erzählung The Lovers (dt. „Die Liebenden“) von der Beziehung eines Mannes von der Erde zu einem außerirdischen Wesen handelte. Zum ersten Mal wurde das Thema Sex in eine Science-Fiction-Geschichte eingebunden und verursachte im prüden Amerika der 1950er-Jahre einen handfesten Skandal, zumal es sich darüber hinaus auch noch um Sex zwischen verschiedenen Rassen handelte. Die Romanfassung erschien 1961, gefolgt von einigen weiteren stark sexuell eingefärbten Werken wie der Fleisch-Trilogie, mit denen er seinen Ruf als Tabubrecher festigte.
1971 veröffentlichte Jürgen vom Scheidt unter dem alias Thomas Landfinder die deutschsprachige Anthologie Liebe 2002, in der unter anderem bekannte SF-Autoren wie Isaac Asimov, Alfred Bester, Ernst Vlcek, Robert Silverberg, J.G. Ballard, Fritz Leiber, Frederik Pohl mit erotischen Stories vertreten sind.
Wer lieber die Originale liest, wird auch bei unseren englischen Büchern fündig, wo es zahlreiche weitere Sammlungen erotischer Kurzgeschichten zu entdecken gibt.
Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich unser Stifter Helmuth W. Mommers, der 2003 unter dem Titel Sex Love Cyberspace eine Sammlung seiner lesenswerten und teilweise prophetisch anmutenden Stories zum Thema veröffentlicht hat.
Lesenswert ist auch der Greedy-Zyklus von Bernhard Kempen, der mit dem Band Arkadia (2020) seinen Anfang nimmt. Oder Memoiren einer Raumfahrerin (1961) von Naomi Mitchison, ein Episodenroman über Reisen zu fremden Zivilisationen, in dem auch Interspezies-Sex nicht ausbleibt.
Zum Abschluss des Newsletters werfen wir einen Blick auf einen ganz klassischen Liebesroman. Brandaktuell auf Deutsch erschienen: Ich warte auf dich (2025) von Bo-Yung Kim. Das Buch, das übrigens entstand, weil ein Fan die Autorin um eine Geschichte gebeten hatte, mit der er seiner Freundin einen Heiratsantrag machen kann, nimmt uns mit auf eine spektakuläre Odyssee durch einen schier unendlichen Raum und sehr viel Zeit. Eine ausführliche Rezension unseres Lesers Bernhard Praschl hierzu, für die wir nochmals herzlich danken möchten, findet ihr in unserer dazugehörigen Buchliste.
Diese findet sich wie immer im Themen-Regal, das wir mit den genannten und zahlreichen anderen Büchern für euch bestückt haben.